Astronomie ist wie Grippe!
Ich komme gerade von einem Seminar zurück. Es ging drei Tage lang um nichts Astronomisches, sondern um Prozessaudits. Das ist ein sehr, sehr irdisches Frage und Antwort Spiel, das im Qualitätsmanagement angewendet wird, um in Erfahrung zu bringen, wie etwas läuft.
Sollten Sie jetzt noch weiter lesen, werden Sie sich natürlich die Frage stellen, was dieses Thema auf einer Astronomieseite zu suchen hat?
Eigentlich gar nichts, wenn nicht gleich in der ersten Kaffeepause etwas passiert wäre, was mir in 35 Jahren Berufstätigkeit bislang nur einmal passiert ist: Unsere Gruppe bestand, den knuffigen Dozenten einmal mitgezählt, aus sieben Teilnehmern. Das von denen jeder etwas mit dem Thema Qualitätsmanagement zu tun hat ist klar, denn darum ging es ja. In der Kaffepause erzählte jeder beim beschnuppern ein wenig, was er so macht, wie es dazu kam und auch, was er so gelernt und studiert hat. Schön, ich befand mich mal wieder unter lauter studierten Ingenieuren! Als ich nun als Vorletzter beisteuerte, dass ich mit meinem Studium im Qualitätsmanagement absolut nix anfangen kann, weil ein paar Semester Astronomie dabei einfach nicht gefragt sind, passierte etwas Bemerkenswertes. Der Letzte in der Runde sagte plötzlich hocherfreut, dass er Astrophysiker sei!
Lassen wir uns das mal auf der Zunge zergehen: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass man in einer Gruppe aus 7 Qualitätsfuzzies auf 2 Astronomen trifft?
Okay, lassen wir das, da mir die Grundgesamtheiten von Fuzzies und Sternenguckern nicht wirklich bekannt sind.
Die Seminarpausen waren damit jedenfalls mehr als gerettet.