ATT 2024 in Essen
Ich habe am Samstag den Astronomie- und Techniktreff, handlicher als ATT bekannt, besucht.
War mein erster Besuch dort, aber ganz sicher nicht der letzte, denn hier hält alles Hof, was in der Astroszene Rang und Namen hat. Aber nicht nur die Großen sind vertreten, vom Hobbystronomen, über Kleinanbieter, bis zu den Platzhirschen der deutschen Astroszene, sind alle da.
Und das ist auch gut so, denn hier zeigt die Astonomie ihre ganze Vielfalt. Neben Anbietern von Teleskopen und Zubehör, sind Anbieter von Astronomiemagazinen ebenso am Start wie Sternwarten, Vereine, Reiseanbieter oder solche, die Kurse in Astrofotografie im Programm haben. An einem Stand kann man Meteoritengestein erwerben und an ganz vielen anderen gibt es Astroflohmarkt bis der Neptun warm wird. Sehr lustig das Spiel am Stand der Carl-Sagan-Sternwarte: Hier kann man Äpfel anheben! Toll, kann an jedem Obststand auch, was soll das also? Das Geheimnis erschließt sich beim zweiten Hinsehen, denn jedem Apfel ist das Bild eines Himmelskörpers in unserem Sonnensystem zugeordnet und der Apfel davor hat das Gewicht, dass er durch die Gravitation dort hätte. Seit Newton muss Gravitation halt immer was mit einem Apfel zu tun haben und das hier ist wirklich eine sehr schöne und anschauliche Art, dem Publikum die Schwere der Schwerkraft näherzubringen.
Die ausgestellten Teleskope sind absolut Stand der Technik und als Hobbyastronom weiß man kaum, wohin man zuerst schauen soll? Smartscopes machen in diesem Jahr mit kompakten Abmessungen, kaum Gewicht und grandiosen Bildern auf sich aufmerksam. Ebenso gibt es Klassiker und von 60mm - 600mm Öffnung ist alles am Start. Aber da ich mir vorher versprochen habe, kein Teleskop zu kaufen, bin ich eher auf den Flohmärkten und B-Ware Tischen unterwegs. Dort finde ich bereits am ersten Stand, was ich benötige, um meine Skywatcher AZ Gtix Wackelmontierung endlich so fest an das Stativ zu ballern, dass wackeln höchstens noch bei einem Erdbeben ab Stärke 4 zu vernehmen ist.
Was, wie auf jeder Messe, überreichlich vorhanden ist, sind Prospekte, Kataloge und weiß der Hugo was. Darunter sind aber auch einige sehr interessante Schriften, deren Lektüre sich lohnt.
Ein weiterer Vorteil ist, dass man mal die Menschen hinter den Webseiten kennenlernen kann, auf denen man als Astonomieinteressierter sonst anonym seine Ausrüstung erwirbt. Sind alles ganz normale Leute. Wobei, normal ist hier keiner, denn hier sind alle vom Universum mit Fernweh und Neugier infiziert. Ich war jedenfalls einen Tag in meinem persönlichen Paradies unterwegs.
Vielen Dank also an die Walter-Hohmann-Sternwarte Essen e.V., die mit vermutlich ganz viel Engagement, Organisationstalent und Arbeit dieses Event möglich macht.