Es wird Zeit!
Die Geschichte der Menschheit ist eine Geschichte der Entdeckungen. Die alten Griechen und Römer entdeckten den Mittelmeerraum und dass es nebenan den grossen Teich, den wir heute Atlantik nennen gibt. Die alten Wikinger kamen lange vor Kolumbus nach Amerika, konnten dann aber nichts Gescheites damit anfangen. Marco Polo findet den Landweg nach China und Heinrich der Seefahrer bereist die afrikanischen Küsten. Ferdinand Magellan umsegelt die Welt und fällt, sehr zum Leidwesen des Vatikans, nicht über den Rand. Namen wie Vasco da Gama, Cristoph Kolumbus, Francis Drake und James Cook vervollständigen diese Liste. Das 19. Jahrhundert erschließt den ganzen Globus und das 20. lässt keinen weissen Fleck mehr auf der Landkarte. Auch die Tiefsee erhält Besuch. Neil Armstrong, Buzz Aldrin und Micheal Collins schließen diese Liste großer Entdeckungen mit der Mondlandung 1969 vorerst ab.
Das heisst nicht, dass wir im 21. Jahrhundert nicht auch schon große Entdeckungen gemacht hätten. Spirit, Opportunity, Cassini, Huygens, Deep Impact und wie unsere robotischen Späher alle heissen, entschleiern eine Welt nach der anderen. Astronomen entdecken mit Hilfe des Hubble Space Telescopes und den Riesenaugen auf der Erde ständig kleinere und größere Sensationen im All. Die schiere Anzahl der Entdeckungen in unserem Jahrhundert schlägt alle vorherigen um Längen.
Im Gegensatz zu den frühen Entdeckungen, sind die eigentlichen Entdecker jedoch nicht mehr selbst vor Ort. Mit der Folge, dass Entdeckungen nicht wirklich bei den Menschen ankommen.
Betrachten wir einmal den Innovationsschub, den die erste Mondlandung ausgelöst hat. Die Welt war wie im Fieber. Technische Entwicklungen, als wichtigste die Informationstechnologie machten plötzlich Riesenschritte. Stellen Sie sich einmal das Gesicht eines Menschen der seit den frühen Siebzigern keinen Kontakt zur Außenwelt mehr hatte vor, wenn Sie ihm mitteilen, dass Sie einen Computer zu Hause haben. Und nicht nur das, in Ihrer Aktentasche befindet sich auch noch einer. Der wird Sie anschauen, als ob Sie besser nicht frei herum laufen sollten.
Der unglaubliche Entwicklungsschub von 1969 konnte nur deswegen zustande kommen, weil die Bilder der Astronauten auf dem Mond in Millionen junger Menschen ein Feuer entzündet haben. Menschen, die sich massenhaft entschieden technische Berufe zu erlernen, Ingenieurswissenschaften zu studieren und neue Wege zu beschreiten. Es war eine Revolution, ohne dass ein Schuss fiel. Auch wenn die eigentlichen Wurzeln dafür im Kalten Krieg zu suchen sind.
Seither entwickelt sich eine fantastische Technik immer rasanter. Nicht ein Jahr vergeht, in dem nicht irgendetwas noch schneller, noch kleiner oder noch smarter (Sch....wort) geworden wäre.
Man muss gar nicht viel überlegen, was geschehen würde, wenn in der heutigen Zeit ein Ereignis, wie das von 1969 stattfinden würde. Wenn die jungen Menschen von heute mit all ihrem Wissen und all ihren Möglichkeiten einen derartigen Motivationsschub bekommen würden. Autos, die mit Benzin fahren und den ganzen Planeten verpesten? Schnee von gestern, hier ist die Brennstoffzelle für das Handschuhfach! Was soll das heißen? Ihr kriegt die Kernfusion nicht in Gang? Machen wir euch bis nächste Woche fertig!
Die ersten Schritte von Menschen auf dem Mars wären ein Signal an all diese schlummernden Potentiale. Allein die Technik, die wir entwickeln müssten, um dorthin zu gelangen, wäre ein gigantischer Schritt nach vorn.
Deshalb sollte es das Hauptziel der grossen Raumfahrtprogramme sein, so schnell wie möglich Menschen auf die Reise zum Roten Planeten zu schicken!