Weltatlas der Lichtverschmutzung
Lichtverschmutzung? Wie bitteschön verschmutzt man denn Licht? Umgekehrt wird ein Schuh draus: Das Licht ist der Schmutz und es verunreinigt den Sternenhimmel. Immer mehr künstliche und oft auch bemerkenswert unintelligente Lichtquellen überstrahlen nämlich in den Nächten das Licht der Sterne und Planeten. Versuchen Sie mal meiner Heimatstadt Hannover vor dem Hauptbahnhof am nächtlichen Sternenhimmel etwas zu sehen. Außer dem Mond und leuchtstarken Sternen wie Sirius oder Wega sehen Sie von dort nichts mehr.
Lichtverschmutzung wird zunehmend zum Problem für die Astronomie. Ein Forscherteam um den Italiener Fabio Falchi hat jetzt dazu den "Weltatlas der Lichtverschmutzung" veröffentlicht. Anhand der Daten des NASA-Satelliten Suomi-NPP, der seit 2011 um die Erde kreist und dem Abgleich mit 21.000 irdischen Messstationen, haben sie ermittelt, inwieweit der Blick auf die Sterne durch Lichtverschmutzung beeinträchtigt wird. Das Ergebnis ist aus astronomischer Sicht niederschmetternd. Weltweit sind mehr als 80% des Himmels mit Kunstlicht verschmutzt. In den USA und Europa sind es 99%. Die am wenigstens betroffenen Kontinente sind Afrika und Australien.
http://advances.sciencemag.org/content/2/6/e1600377.full