Instrumente für den Blick ins All



Teleskope

Ich betreibe mein Hobby mit ganz klassischen Spiegel- und Linsenteleskopen. Es gibt noch etliche andere Bauarten (Maksutovs, Schmidt-Cassegrains, Ritchey-Cretien.....), aber ich mag die auf Isaac Newton zurückgehenden Guckomaten. Die bieten nämlich viel Öffnung für kleines Geld. Und mehr Öffnung heißt nun mal mehr Licht. Wogegen Linsenteleskope eine bessere Abbildung auf's Auge werfen. Das ist natürlich immer auch eine Geschmacks- und Preisfrage.


Skywatcher AZ-GTiX Wifi Montierung

Ich war im November 2023 einigermaßen traurig, denn meine 20Jahre alte Meade DS 2000 Montierung hat sich mit einem Motorschaden in den ewigen Sternenhimmel verabschiedet.

Das ist eigentlich nicht verwunderlich, denn diese Montierung hat in zahllosen Nächten mit Sicherheit ein paar Kilometer am Sternenhimmel zurückgelegt.

Also ist es Zeit für etwas Neues, wobei mir schon länger die Skywatcher AZ Gtix ins Auge gefallen ist. Die ist, im Gegensatz zum Oldtimer von Meade nicht nur Wifi – fähig und komfortabel über eine App steuerbar, sondern trägt auch zwei Teleskope. Natürlich passt das Befestigungssystem der Meade – Montierung nicht mehr zum heutigen Vixen-Schienensystem, weshalb einige Umbauten nötig sind. Vor allem mein kleiner 60mm – Refraktor macht Probleme, da es bei keinem Teleskophandel so kleine Rohrschellen gibt. Also müssen passende Schellen aus dem Baumarkt her und Gewindeadapter sowie 3/8“ – Schrauben.

Wie auf den Aufnahmen zu sehen ist, habe ich so meinen alten Skywatcher – Newton gemeinsam mit dem Meade – Refraktor auf die Montierung geschraubt. Die ganze Konstruktion wartet jetzt auf ihren ersten Einsatz. Alles was das fehlt, wäre klarer Himmel, aber wir haben in Hannover im Dezember 2023 seit Wochen nur grauen Himmel und Regen im Programm. Sollte sich dieser Zustand ändern, lesen Sie es hier.

Fortsetzung, 27.01.24:

Samstag, tolles Wetter und ich kann endlich mit der neuen Montierung raus!

Ich nutze zunächst einmal den Tag, um die Sucher wieder einzustellen und die montierten Telesskope aufeinander auszurichten. Das Ganze wird zur herben Enttäuschung, denn die Montierung ist instabil!

Das Ding wackelt, wie ein Drogenhund nach 10 Jahren Dauerkoks! Ich habe ein Skywatcher 130/900 Spiegeltesleskop und einen Meade Polaris Refraktor (60/700) darauf montiert. Der ganze Spaß dürfte mit Anbauteilen zwischen 7kg und 8kg liegen, die Montierung soll 10kg können. Damit schwingt die Konstruktion, dass sich ein Wackelpudding daneben wie Stahlbeton ausnimmt. Man kann zwar Geräte darauf montieren, aber bitte höchstens einen leichten Refraktor und eine Kompaktkamera.

Zudem neigt die Befestigungsschraube zum Stativ dazu, sich im Betrieb zu lösen. Sie müssen also damit rechnen, dass das Teil Ihre Teleskope irgendwo zwischen Jupiter und dem Pferdekopfnebel abwirft.

Ich kann nur sagen, schade um die verschwendeten Rohstoffe, dass durch den Transport verursachte CO2 und das rausgeworfene Geld.

Ich habe deshalb mit reichlich Umbauten, einem anderen Stativ und viel Schraubzeug von der ATT das Ding soweit es geht stabilisiert. Inzwischen habe ich durch Tausch der Teleskope und langen Versuchen, für beide Teleskope den bestmöglichen Schhwerpunkt zu finden, einen zufriedenstellenden Stand erreicht.

Weitblick 12 x 50 Fernglas

Ganz gleich, welches Teleskop Sie haben, das hier sollte immer dabei sein: Das gute, alte Fernglas!

Sie sehen damit mehr, als Sie denken, können es immer dabei haben und haben in jedem Fall das richtige Werkzeug, um sich am Himmel erst einmal einen Überblick zu verschaffen, bevor Sie Ihr Teleskop einsetzen. Einfache Ferngläser zählen zu den meistunterschätzen Instrumenten in der Astonomie, weil gerade Beginner von der Vorstellung geleitet werden, man benötige für alles ein ganz großes Teleskop.

Mein Weitblick - Fernglas ist inzwischen über 50 Jahre alt und verhilft mir nach wie vor zu tollen An- und Augenblicken am Sternenhimmel.

Precision 50/600 (das erste Tchibo - "Teleskop"):

Meade Polaris 60/700:

Bresser Pluto 114 / 500 auf DS 2000 Montierung

Celestron NexStar 130/650:

Skywatcher 130 / 900 auf Celestron NexStar SLT

Das Kein-Teleskop-Teleskop

Was mache ich eigentlich auf Reisen oder wenn es mal, ganz unastronomisch schnell gehen muss?

In solchen Fällen ersetzt die SLT-Kamera das Teleskop!

Ich bin seit kurzem glücklicher Besitzer eines 420mm - 800mm Telezooms von Kelda. Dieses japanische Objektiv ist simpel, billig und verfügt über keinerlei elektronischen Schnickschnack. Aber eben diese Einfachheit macht es zu einem idealen Baustein in meiner Astronomieausrüstung. Aufgrund der hohen Brennweiten ermöglicht das Objektiv Mondaufnahmen ohne Teleskop. Dabei spielt Lichtschwäche (f/8,3 bis f/16) überhaupt keine Rolle, weshalb die Sache wunderbar funktioniert. Auch Übersichtsaufnahmen sind, aufgrund der hohen Empfindlichkeit der digitalen Kameras absolut kein Problem. Was Sie nicht erwarten dürfen sind Details irgendwelcher Planetenoberflächen. Jupiter habe ich ebenfalls versucht, um herauszufinden, ob die Gallileischen Monde abgebildet werden. Das funktioniert, allerdings bedarf es einigen Experimenten mit der Belichtungszeit. Die sollte unter 2 Sekunden liegen.

Eine sehr sinnvolle Ergänzung ist die Minitrack LX 3 - Nachführung. Das Gerät passt in jedes Reisegepäck und funktioniert auch, wenn der Akku elektronischer Nachführungen verbraucht wäre, denn es arbeitet mechanisch. Das hilft besonders in Gegenden, in denen Sie sonst auf den Kauf von Batterien angwiesen wären. Ich kann ein Lied davon singen, wenn ich an Batteriekäufe in Kamerun denke. Dort kaufen Sie täuschend echt aussehende Batterien von Duracell, stellen aber beim Auspacken fest, dass die Teile von Durabatt aus Nigeria und meist leer sind.

Öffnung ist alles!

Ungleiche Brüder
Ungleiche Brüder Beide heißen Newton, sind aber dennoch sehr verschieden: Betrachtet man die reine Zahl, machen 114 mm oder 130 mm Öffnung kaum einen Unterschied. Betrachtet man dieses Bild, sieht die Sache schon ganz anders aus. Tatsächlich sammelt ein 130 mm Newton ca. 30% mehr Licht, als der 16 mm kleinere Bruder.

Feinheiten

Ungleiche Zwillinge
Ungleiche Zwillinge Schaut man sich die Optiken von Skywatcher (links) und Celestron genauer an, stößt man auf Unterschiede im Detail. Die Fangspiegel und die Fangspiegelstreben sind unterschiedlich ausgeführt. Dieser Umstand führt bei der Celestron Optik zu einer geringeren Abschattung des Hauptspiegels.

Rechnerisch betrachtet sieht das folgendermaßen aus:
Beide Teleskope haben eine Spiegeloberfläche 133 cm⊃2;. Die weiteren Maße sind:

  Celestron Skywatcher
Fangspiegelhalter:    
Durchmesser (mm): 35 47
Fläche (mm²): 962 1735
Fangspiegelstrebe:    
Länge (mm): 60 52
Dicke (mm): 1 4
Anzahl: 4 4
Fläche (mm²) 240 832
Gesamtfläche (mm⊃2): 1200 2570
Abschattung (%): 9 19

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