Gelandet, nöh, gelandet, nöööh!, DOCH!
Da stellt ein fliegender Kühlschrank doch glatt sich selbst und den Astro-Alex in den Schatten. Hat damit zu tun, dass der Kühlschrank Philae heißt, der kleine Bruder von Rosetta ist und in mehr als 500 Millionen Kilometern Entfernung von uns auf einem Eiswürfel, der nach Pferdemist stinkt herumhüpft. Eis und Gestank - so banal können Sentsationen sein. Aber zumindest das Hüpfen hat Philae inzwischen eingestellt.
Ich nehme einmal an, Sie haben bereits irgendwo alles über die sensationelle Landung der kleinen ESA - Sonde auf dem Kometen 67P/Chu...., ach lassen Sie uns einfach Tschuri sagen, gelesen. Dass man in einer derartigen Entfernung etwas auf einem Kometen von 4 x 3 Kilometern Größe in Form einer Quietscheente landen kann, erscheint vielen unglaublich. Noch viel unglaublicher wird es, wenn man die Bedingungen vor Ort in die Betrachtung mit einbezieht. Philae wiegt dort oben mal gerade 1 (ein) Gramm! Kein Wunder also, dass der kleine Lande zwei Hüpfer hingelegt hat, bevor er einigermaßen zum Stehen kam. War nicht so geplant, denn eigentlich sollte sich die mit Harpunen und einem Bohrer selbst auf dem Kometen festmachen, aber offenbar ist der Boden an der Landestelle zu weich für solche Methoden. Irgendwie scheint Europas ganzer Stolz auch noch im Schatten irgendwelcher Felsen zu stehen und bekommt zu wenig Sonne, um seine Akkus aufzuladen. Wahrscheinlich sind deshalb Messungen auch nur für wenige Tage möglich, dann ist kein Strom mehr da. Philae soll laut den letzten Berichten in einen Tiefschlaf versetzt werden, in der Hoffnung, dass die Batterien wieder geladen werden, wenn Tschuri auf seiner Reise in Sonnennähe ankommt. Dann könnten die Messungen vielleicht wieder aufgenommen werden.
Wie dem auch sei, diese erste Landung auf einem Kometen ist technisch betrachtet eine Meisterleistung. Dass sie dem Astro-Alex die Show stiehlt ist an sich ein schade, aber ich denke Alexander Gerst freut sich genau wie alle, die sich für Raumfahrt interessieren.