Orion, ganz neu (für mich)!
Sicher haben viele Leser schon einmal ihren Urlaub auf den kanarischen Inseln verbracht. Wenn Sie nach der kurzen Abenddämmerung zum Firnament hinaufgeblickt haben, wird Ihnen kaum die Klarheit und Pracht der Sterne entgangen sein. Auch die schiere Zahl der sichtbaren Objekte übertrifft unsere lichtverschmutzten Breiten in jeder Hinsicht. Mehr Sterne habe ich bislang nur in Kamerun, Heimat meiner Frau, gesehen.
Also habe ich mir in den Nächten meine Kamera geschnappt, das Telezoom aufgesetzt und versucht, diesen Himmel über Teneriffa festzuhalten.
Ein Sternbild, welches hier wie dort den Herbsthimmel dominiert ist der Orion. Aber auf dem 28. Breitengrad hat der sonst so stolz aufrecht stehende Himmeljäger offenbar eine Kollision mit einen ziemlich großen Stück Beute gehabt. Mir ist zwar nicht bekannt, ob es ein Sternbild names Brontosaurus gibt, aber irgendsoetwas wird es wohl gewesen sein. Orion liegt nämlich auf der Seite!
Der markanteste Stern Beteigeuze ist nicht mehr links oben positioniert, sondern ganz links unten und alle andern Lichtpunkte machen diese Drehung mit. Das ist beim ersten Blick erst einmal ungewohnt, denn in meiner Heimatstadt Hannover steht das Stern bild aufrecht am Himmel.
Was noch auffällt, ist die weit geringere Lichtverschmutzung. Die Sterne des Orion wirken auf Teneriffa viel heller und klarer, als über dem Lichtdom der niedersächsischen Landeshauptstadt.
So genügen auch, vom Lichtsammelvermögen her betrachtet, ziemlich einfache Mittel, um diese Sterne zu fotografieren. Ich habe mit eine Sony Alpha 55 und einem Tamron 70 - 300mm Telezoom und Gegenlichblende gearbeitet. Das Objektiv hat mit 62mm Linsendurchmesser etwas das Lichtsammelvermögen eines Einsteiger-Refraktors aus dem Kaufhaus. Leider fehlte mir eine Nachführeinrichtung, so dass ich nur sehr kurze Belichtungzeiten, um die 5 Sekunden anwenden konnte. Trotzdem sind ein paar nette Aunahmen gelungen. Was ich in Hannover nie schaffe, sind Bilder, auf denen der Große Orionnebel im Schwert zu erkennen ist. Auf Teneriffa hat's geklappt.
